Zurückgeblickt: Platz in Stammheim nach Rolf Lutz benannt Rolf Lutz wäre am 17. Mai 85 Jahre alt geworden. An diesem Tag ist ein Platz in Stammheim nach dem Ehrenbürger Florstadts benannt worden, der vor zwei Jahren plötzlich verstorben war. „Dies würdigt seinen Verdienst um Stammheims Geschichte auf eine sehr schöne Weise“, sagte seine Enkelin Laura. „Stammheim hat sich gerne mit Dir ge- schmückt“, betonte Ortsvorsteher Horst Schmidt in seiner Rede. „Heute möch- ten wir Dir ein Geschenk machen. Der Platz, auf dem wir stehen, ist von nun an Dir gewidmet.“ Die Idee, einen Platz in Stammheim Rolf-Lutz-Platz zu nennen, stammte vom Ortsbeirat. „Rolf war ein Glücksfall für die Wetterau, für Florstadt und besonders für Stammheim“, sagte Ortsvorsteher Schmidt. Er erinnerte an die vielen Erzähl-Cafés, Dorfrundgänge, Ausstellungen und die beiden Bücher, die Lutz als Sprecher des Arbeitskreises Ortsgeschichte initiiert hatte. Emotionale Gedenkfeier Seine dortige Mitstreiterin Christina Hofmann hatte ebenfalls eine Rede vor- bereitet, die Lutz’ Enkeltochter Laura vortrug. Ihre Erinnerungen bewegten sie sichtlich, als sie am Ende nicht mehr von „Rolf“, sondern von „Opa“ sprach. Aber zu der Gedenkfeier gehörte auch Schmunzeln, zum Beispiel, als in Hof- manns Text die Rede davon war, dass der Arbeitskreis nicht immer geschlos- sen seine Begeisterung für alle Themen habe teilen können. Aber Rolf Lutz war nun mal ein Mann der Tat, „kein Aufwand war ihm zu groß und kein Weg zu weit“, Rolf Lutz; Foto: privat Ehefrau Monika, Sohn Stephan Lutz, Bürgermeister Herbert Unger und HFV-Archivar Jens Jensen nach der Enthüllung des Rolf-Lutz-Gedenksteines. Foto: Dagmar Bertram (Wetterauer Zeitung) so Hofmann. Als Gründer und Leiter des Arbeitskreises Dorfgeschichte sei es ihm ein Anliegen gewesen, die Geschich- te Stammheims aufzuarbeiten und vor dem Vergessen zu bewahren. Lutz sei die treibende Kraft hinter allen Projekten des Arbeitskreises gewesen und habe immer auf die handwerkliche Hilfe sei- ner Mitstreiter zählen können. Auf handfeste Mithilfe war er auch angewiesen, sagte sein Sohn Stephan, denn Rolf Lutz sei als Lehrer, Funktio- när und Redner mit den sprichwörtli- chen zwei linken Händen „gesegnet“ gewesen. Neben seinem Engagement im Arbeitskreis Dorfgeschichte erinner- te Stephan Lutz an den Einsatz seines Vaters für den Sport, sei es im Landes- sportbund, im Sportkreis oder in der SG Stammheim, was beispielsweise in den Spielfesten am Ort fortwirkt, die er vor knapp 40 Jahren auf die Beine gestellt hatte. Als weitere ehrenamtliche Aufga- ben nannte er die Vereinsberatung für die Stadt, seine Archivarbeit für die SG Stammheim oder den Hessischen Fuß- ball-Verband sowie internationale Ju- gendaustausche. Verdienste um Allgemeinheit Rolf Lutz sei ein verbindender Mensch gewesen, sagte Bürgermeister Herbert Unger. Lutz’ Leistungen wirkten auch zwei Jahre nach seinem Tod nach. Kei- ner werde seiner je vergessen oder sei- ne Verdienste um die Allgemeinheit je schmälern. „Sei es als Lehrer, Schulleiter, Vereinsfunktionär, Organisator, Redner, Moderator, Archivar, Journalist, Vereins- berater, Herausgeber, Ehemann, Vater oder Großvater.“ Er selbst habe viele Jahre und mit großer Freude mit Rolf Lutz auf verschiedensten Ebenen zu- sammenarbeiten dürfen und viel von seinem fundierten und nahezu allum- fassenden Wissen profitiert. Am Ende des offiziellen Teils hoben Bürgermeister Unger, Ortsvorsteher Schmidt sowie Rolf Lutz’ Ehefrau Moni- ka und sein Sohn Stephan das europa- blaue Tuch von dem Gedenkstein. Dar- auf ist unter anderem zu lesen, dass Rolf Lutz Ehrenbürger der Stadt Florstadt war, Träger des Hessischen Verdienstor- dens, Träger des Bundesverdienstkreu- zes am Bande und – ein »Mann für alle Fälle«. dab, aus: Wetterauer Zeitung 39 | HESSEN-FUSSBALL 3/2024