„Club 100“ feierte im Deutschen Fußballmuseum

20. November 2023 · Top-News · von: Thomas Becker

Im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund stieg am Samstag, 11. November, die zentrale Ehrungsveranstaltung für den "Club 100" des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Beweise dafür, wie lebendig und modern das Ehrenamt noch immer ist, lieferte der Abend, wo vor 250 Gästen der Club 100 -88 von 100 neuen Club-Mitgliedern waren erschienen- ein gemeinsames Fest feierte. Seit nunmehr 26 Jahren veranstaltet der DFB diese zentrale Ehrungsfeier im deutschen Fußball. Zum zweiten Mal im Museum, was auf Vorschlag der DFB-Kommission Ehrenamt, auch zukünftig so bleiben soll.

Neuendorf: "Einsparungen sollen nicht das Amateurlager betreffen"  
DFB-Präsident Bernd Neuendorf selbst eröffnete den Abend und sprach offen über die herausfordernde aktuelle Lage: "Wir sind finanziell nicht mehr auf Rosen gebettet", sagte Neuendorf, der vor 20 Monaten das ranghöchste Amt im deutschen Fußball übernommen hatte. "Es gilt derzeit zu sanieren, wir mussten etliche Sparprogramme auflegen. Aber für uns im Präsidium war klar, dass die Einsparungen und Streichungen nicht das Amateurlager betreffen sollen." Wichtig sei, dass man in schwieriger Zeit mehr Geld für den Amateurfußball generiert habe, wie der neue Grundlagenvertrag zeige. Bedauert wurde von ihm, dass das Ehrenamt nicht den Rückhalt in der Politik habe, den es verdiene.

Frymuth: "Die EM muss dem Ehrenamt einen Schub geben"  
In erster Instanz zuständig für das Ehrenamt im deutschen Fußball ist Peter Frymuth. „Das Ehrenamt macht den Reichtum unserer Gesellschaft aus“, so seine Botschaft an die Anwesenden. Der ehemalige Präsident von Fortuna Düsseldorf vertritt den Bereich im DFB-Präsidium. Volle Stadien und satte TV-Quoten seien nicht genug bei der Europameisterschaft, forderte Frymuth. "Die Europameisterschaft muss auch und gerade dem Ehrenamt einen Schub geben. Dafür haben wir das DFB-Punktespiel entwickelt, mit dem unsere Vereine tolle Preise gewinnen können. Der Wettbewerb ist klasse angelaufen." Auch wer Kandidaten und Kandidatinnen für den Club 100 nominiert, kann Punkte sammeln.  

Acht Hessen in Dortmund mit dabei
Alle im Club aufgenommenen Ehrenamtlichen durften in Begleitung anreisen und erhielten zudem zwei Länderspielkarten. Der Club 100 ist nur eine Aktion des umfangreichen Portfolios, mit dem der DFB und die 21 Landesverbände das Ehrenamt würdigen. Fußballhelden heißt die Aktion für junge Ehrenamtler*innen unter 30 Jahren, die eine jährliche Bildungsreise nach Barcelona umfasst. Anfang Dezember folgt der große Aktionsspieltag "Danke ans Ehrenamt” in den Stadien der 1. und 2. Bundesliga sowie der 3. Liga der Männer und der Google Pixel Frauen-Bundesliga.  
Die acht hessischen Club-100 Mitglieder wurden vom Landesehrenamtsbeauftragten Thomas Becker (Bosserode) und Fabian Geyer (Referent Vereinsentwicklung) betreut.

In Dortmund dabei ware: Bernd Lützkendorf Kreis Alsfeld, (TSV Auerbach), Ellen Lewis (Kreis Darmstadt, SV Germania 1911 Eberstadt), Albrecht Well (Kreis Alsfeld, SV 1921 Ehringshausen), Dirk Münkel (Kreis Friedberg, SC 1959 Dortelweil), Mario Zeizinger (Kreis Gießen, TSV 05 Allendorf/Lahn), Dieter Stumpf (Kreis Marburg, RSV 1924 Roßdorf), Nicole Schneider (Kreis Limburg-Weilburg, RSV 1918 Weyer), Steffen Heil (Kreis Hochtaunus, SG Westerfeld 1910).

Bühnenauftritt für zwei Hessinnen
Nicole Schneider und Dagmar Well hatten die Ehre, den HFV auf der Bühne zu vertreten. Nicole, Sportwartin beim RSV Weyer, berichtete im Interview mit DFB-Kommunikationsdirektor Steffen Simon, zusammen mit Marcel Hubl, 1. Vorsitzender des SV Leibenstadt (Kreis Buchen, Badischer Fußball-Verband), von ihrem ehrenamtlichen Engagement. Während Nicole darauf verwies, dass Sport verbindet,  freute sie sich vor allem darüber, mit einer Gehfußballmannschat wieder viele Altfußballer auf den Platz zurückgeholt zu haben, mahnte Marcel an, dass die Politik seit Jahren die Antragsflut zu vereinfachen und verbessern predige, aber nichts passiere. Dagmar Well hatte eine zweite Begegnung mit einem Zauberer, der schon während dem Flying Buffet ihren Ring hatte verschwinden lassen und mit dem Verbiegen einer Gabel die HFV-Teilnehmer*innen staunen ließ. Auf der Bühne machte sie Bekanntschaft mit einer verblüffenden Kerzenvorführung.  

Weitere Gäste
Der Berliner FIFA-Schiedsrichter Felix Zwayer, Britta Carlson aus dem Trainerstab der Frauennationalmannschaft und Sportdirektor Andreas Rettig beschlossen das Bühnenprogramm mit einer Talkrunde, bei der es auch um den VAR, die Olympiaqualifikation und den Kölner Karneval ging, denn der Samstagabend fiel auf den 11.11. und damit auf den Sessionsbeginn. Weltmeisterkapitän Philipp Lahm, der sich per Videobotschaft beim Ehrenamt bedankte, hatte auch noch Geburtstag. Gründe genug also, um zum Ende der Veranstaltung mit einem Kaltgetränk auf das Ehrenamt anzustoßen.
 
Was bleibt …
Alle Beteiligen zeigten sich von dem geboten Programm begeistert. „Es war sehr schön, mehr kann man einfach nicht sagen“, so Dieter Stumpf, bekennender Schalke-Fan, am Sonntag beim gemeinsamen Frühstück. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, außer die Aussage von Steffen Simon zu Beginn der Interviews: „Ehrenamt ist die Grundlage für unseren Dachverband“. Dies sollten sich alle vor Augen halten, denn ohne Ehrenamt würde in unseren Fußballvereinen kein Ball rollen.

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