DFB-Punktespiel: 30.000 Euro für den SV Herolz

13. Juli 2024 · Top-News · von: Martin Schwartz

Der SV Herolz aus dem Hessischen Fußball-Verband (HFV) hat beim DFB-Punktespiel 30.000 Euro gewonnen. Wie haben die Verantwortlichen das gemacht? Was zeichnet den Verein aus? Und was geschieht nun mit dem Geld?

Foto: SV Herolz

Damit hatte Niklas Schmidt nicht gerechnet. Als die Verantwortlichen des SV Herolz den Verein für die Teilnahme am DFB-Punktespiel registrierten, wollten sie dem Klub aus Oberhessen etwas Gutes tun. Vielleicht konnte auf diesem Weg ein neuer Trikotsatz für die erste Mannschaft gewonnen werden. Oder ein Trainingspaket mit Bällen und weiterem Equipment. Was Schmidt und der SV Herolz dann wirklich erhielten, übertraf alle Erwartungen – einen Wertgutschein über 30.000 Euro, der in Kooperation mit dem DFB-Partner Flyeralarm gestellt wird. Die Hälfte davon wird für die Anschaffung von Teamwear eingesetzt. Jeweils 5000 Euro stehen für neue Trikotsätze, Fanartikel und die Erstellung eines medialen Auftritts zur Verfügung.

"Finanzielle Unterstützung hilft und motiviert uns"
"Für uns ist das einfach großartig, weil es eine enorme Unterstützung für unsere ehrenamtliche Arbeit ist", sagt Schmidt, der als Vorstand Senioren und Vorstandsprecher im Verein tätig und selbst in der zweiten Mannschaft noch als Spieler aktiv ist: "Wir sind ein kleiner Dorfverein mit 415 Mitgliedern. Wir kommen nur vorwärts, wenn sich möglichst viele einbringen und unsere Vorhaben unterstützen. Wir sehen uns nicht nur als Sportverein, sondern tragen auch Verantwortung für die Dorfgemeinschaft. Vor allem am Wochenende ist der Sportplatz ein wichtiger Treffpunkt für viele Herolzerinnen und Herolzer."

"Wir sehen uns nicht nur als Sportverein, sondern tragen auch Verantwortung für die Dorfgemeinschaft"
Schmidt nennt dafür ein konkretes Beispiel: "Kürzlich hatte es unsere zweite Mannschaft in die Relegation zur Kreisliga B geschafft. Im Hinspiel hatten wir ein 2:2 erreicht. Das Rückspiel fand an einem Freitagabend auf unserer Anlage statt. 450 Zuschauerinnen und Zuschauer waren dabei, um die Mannschaft zu unterstützen." Geholfen hat es nicht. Die Reserve des SV Herolz verlor mit 0:4 und bleibt damit in der Kreisliga C. "Sportlich waren wir enttäuscht. Aber wir haben hinterher trotzdem gemeinsam eine große Party gefeiert und in vielen Gesprächen auf eine tolle Saison zurückgeblickt", erzählt Schmidt. Auch das DFB-Punktespiel war selbstverständlich ein großes Thema.

Die Herolzer haben dabei mit vielen verschiedenen Maßnahmen das Gold-Level erreicht. "Wir haben vor allem bei den Aktionen für Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter viel gemacht und so gut gepunktet. Ebenso beim Zertifikat für Kindertrainerinnen und -trainer und beim DFB-Basis-Coach. Hinzu kamen ein paar weitere Aktionen, so dass wir dann schnell die 140 Punkte erreicht hatten", berichtet Schmidt. "Wir waren dann im Lostopf für diesen tollen Hauptgewinn und hatten das Glück auf unserer Seite. Es ist einfach nur großartig."

Der SV Herolz kann die Prämie wahrlich gut gebrauchen. Zur neuen Saison werden zwei Herren-Mannschaften im Spielbetrieb sein. Eine in der Kreisliga A und eine in der Kreisliga C. Dazu 15 Nachwuchsteams, teilweise als Spielgemeinschaft mit anderen Vereinen. "Wir wollen hier nach und nach etwas aufbauen. Der Weg ist weit und kompliziert. Aber wir nehmen die Herausforderungen gerne an. Diese finanzielle Unterstützung durch das DFB-Punktespiel hilft und motiviert uns", betont Schmidt.

Public Viewing im Vereinsheim
Die Verantwortlichen versuchen, so viel wie möglich in Eigenregie zu machen. Spieler der ersten und zweiten Mannschaft mähen zum Beispiel regelmäßig den Rasen oder halten das Vereinsheim in Schuss. In Kürze will eine Gruppe aus Spielern und Verantwortlichen die sanitären Anlagen neu gestalten. "Das ist dringend nötig, weil das eine oder andere schon etwas in die Jahre gekommen ist", sagt Schmidt. "Wir gehen die Themen nach und nach an. Es ist schön, regelmäßig Fortschritte zu sehen."

Auf der Anlage des SV Herolz ist fast immer was los – und das nicht nur, wenn die eigenen Mannschaften spielen. "Wir sind überzeugt davon, dass ein Dorf wie unseres einen funktionierenden Fußballverein braucht - deshalb ist es unser Antrieb, dass wir uns aktiv einbringen", betont Schmidt und nennt ein weiteres Beispiel: "Wir haben nur noch eine Kneipe im Ort, und dort wird während der Europameisterschaft leider kein Public Viewing angeboten. Deshalb haben wir uns entschieden, dass wir das bei uns im Vereinsheim organisieren. Und es wird sehr gut angenommen."