Fair Play: Sportliche Inklusion in Bad Arolsen

30. August 2023 · Top-News · von: TS / red

Kürzlich wurden zwei HFV-Teamer für eine Fair-Play-Auszeichnung vorgeschlagen, weil sie in besonders praktischer und spontaner Weise demonstriert haben, wie Inklusion gelebt werden kann.

Foto: TS

Die Begebenheit ereignete sich beim 75 jährigen Jubiläum des Sportkreises Waldeck-Frankenberg in der Residenzstadt Bad Arolsen. Die SG Eder hatte zur Demonstration ihres Standes „Straßenfußball für Toleranz“ einen Soccercourt aufgebaut und dementsprechend ein Turnier nach den besonderen Regeln des Fair Play veranstaltet.

Der Soccercourt war gut besucht und eine junge Frau stand mit ihrem Sohn, der einbeinamputiert im Rollstuhl saß, an der Bande. Der Junge schaute sehnsüchtig auf den Court und die fußballspielenden Kinder.
Die junge Frau fragte die für die Turnierleitung zuständigen jungen Männer Elias Möller und Konrad Nau, ob es eine Gelegenheit gäbe, dass ihr Junge mitspielen könne. Die Herausforderung dabei war, dass der Court nur über eine kleine Tür seitlich des Tores verfügte und somit nicht mit einem Rollstuhl zugängig war.
Die Beiden reagierten überragend und schnell, schraubten das Tor des Courts auseinander und halfen den Jungen durch die vergrößerte Öffnung auf das Spielfeld. Sie riefen die anderen Spieler zusammen, erklärten die neue Situation und baten die übrigen Kinder, die Regeln so zu verändern, dass alle zusammen spielen können. In aller Kürze modifizierten die Mitspieler die Regeln in der Form, dass der Rollifahrer durfte nicht angegriffen, sondern nur die Passwege durften zugestellt werden.

Nach rund einer Stunde Spielzeit verließ der gehandicapte Junge vollkommen verausgabt, aber überaus glücklich mit einem Lachen im Gesicht den Court. In der Bewerbung für den Fair-Play-Preis wird ausdrücklich der Respekt, die Toleranz und der Inklusionsgedanke der Beiden HFV-Teamer gelobt und in den Vordergrund gestellt.