Geschichtliche Zeitreise für 100 internationale Jugendfußballer

20. Juni 2024 · Top-News · von: Wolfgang Weber (Point Alpha Stiftung)

Stoppen, passen, schießen – Fußball ist ihre Leidenschaft und alle haben den Traum, später einmal im Rampenlicht zu stehen wie ihre Vorbilder Ronaldo, Musiala & Co., die gerade bei der Europameisterschaft um den Titel kämpfen: 100 Jugendliche messen sich derzeit im sportlichen Wettkampf bei einem Internationalen U-17-Fußball-Turnier.

Mannschaftsfoto mit den internationalen Jugend-Fußballteams an der Friedensspirale vor dem Haus auf der Grenze auf Point Alpha. Alle Fotos: Point-Alpha-Stiftung

Angereist sind Teams aus den hessischen Partnerregionen Novelle Aquitaine (Frankreich), Wielkopolska (Polen) und Emilia-Romagna (Italien) sowie eine Auswahl aus Hessen. Für Abwechslung vom schweißtreibenden Training in der Sportschule Grünberg bei Gießen sorgt ein informatives Rahmenprogramm, das die jungen Kicker auch zur Gedenkstätte Point Alpha führte.

Vier Jahrzehnte lang war die Welt geteilt. Auch zwischen Rasdorf und Geisa trennte der Eiserne Vorhang die Menschen von Ost und West. Der markante „Observation Post Alpha“ der US-Army macht heute diesen Teil der ehemaligen Grenze zu einem einzigartigen Zeugnis europäischer Geschichte. „Was, hier war mal eine Grenze wo es nicht weiterging?“, hört man die jungen Fußballer nicht nur aus den benachbarten Ländern fragen. „Warum ist das passiert und was war dann?“ Im Rahmen einer Führung durch die Ausstellungen und entlang der rekonstruierten Grenzsperranlagen wurde für die Jugendlichen ein prägender Ausschnitt der europäischen Geschichte lebendig, die Unterschiede zwischen Demokratie und Diktatur für die Gruppe erlebbar sowie die Bedeutung von Freiheit und Frieden in Europa begreifbar.  

Initiiert hatte den Ausflug der Marbacher Michael Schäfer, Referent für Jugendfußball und Abteilungsleiter Jugend beim Hessischen Fußball-Verband. „Die Gedenkstätte mit den Ausstellungen hat die Jungs und ihre Betreuer beeindruckt. Dem Hessischen Fußball-Verband ist es wichtig, dass die jungen Gäste aus Frankreich, Italien und Polen auch einen Einblick von Land und Leuten sowie in Kultur und Geschichte von Hessen erhalten“, sagt Schäfer. Die Jugendlichen waren von den musealen Angeboten und der europäischen Historie inmitten der Rhön beeindruckt. Aber nach dieser Bildungs-Pause freuten sie sich auch wieder darauf, auf dem grünen Rasen dem runden Leder hinterherjagen zu dürfen…

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