Sammel-Interview: Hessische Regionallisten vor dem Saisonstart

11. August 2021 · Top-News · von: mag

Am Wochenende startet die Regionalliga Südwest in ihre neue Spielzeit. Los geht’s am Freitag, den 13. August mit dem Eröffnungsspiel SSV Ulm gegen den FSV Frankfurt. Der HESSEN-FUSSBALL hat die hessischen Vertreter TSV Steinbach Haiger, KSV Hessen Kassel, FSV Frankfurt, Kickers Offenbach und FC Gießen zu Ihren Eindrücken aus der Vorbereitung befragt. Hier sehen Sie die Antworten der jeweiligen Cheftrainer.

Foto: HFV

Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Vorbereitung?
Adrian Alipour (TSV Steinbach Haiger):
Ich bin bislang sehr zufrieden, weil wir jetzt schon erkennen, dass unsere Neuzugänge, die wir verpflichtet haben, sowohl sportlich als auch zwischenmenschlich sehr gut in unsere Mannschaft passen. Wir haben eine sehr gute Stimmung im Team. Die Intensität der Trainingswochen war sehr hoch. Es macht sehr großen Spaß. Wir wissen aber auch, dass das alles noch keine Garantie ist, dass wir auch gut in die Saison starten werden. Aber wir haben ein gutes Gefühl.  
Tobias Damm (KSV Hessen Kassel): Ich bin bislang sehr zufrieden mit der Vorbereitung, die Leistungen der Jungs passen, sowohl im Training als auch in den Testspielen. Wir haben aber noch einiges an Arbeit vor uns, damit wir optimal für die kommende Saison vorbereitet sind.
Angelo Barletta (FSV Frankfurt): Mit der aktuellen Vorbereitung und dem Auftreten der Mannschaft können wir aktuell sehr zufrieden sein. Die Mannschaft ist motiviert, zieht sehr gut mit und die neuen Spieler haben sich ohne Probleme integriert. Zudem sind wir, abgesehen von der Verletzung von Andu Yobel Kelati, bislang von weiteren größeren Verletzungen verschont geblieben.
Sreto Ristic (Kickers Offenbach): Grundsätzlich konnten wir in den ersten drei Vorbereitungswochen unsere Trainingsinhalte mit der Mannschaft sehr gut umsetzen. Gleichzeitig galt es, die neuen Spieler zu integrieren und an der Philosophie zu arbeiten.
Daniyel Cimen (FC Gießen): Bis auf zwei Verletzte bin ich bisher zufrieden mit der Vorbereitung. Wir konnten vieles umsetzen, was wir uns vorgenommen haben.

Welche Schwerpunkte haben Sie bei der Vorbereitung gesetzt?
Alipour:
Gerade die 2:4-Niederlage zu Beginn der dritten Vorbereitungswoche gegen den Wuppertaler SV hat uns noch einmal deutlich gezeigt, woran wir arbeiten müssen. Dafür war ich sehr dankbar. Für das folgende Trainingslager habe ich die Pläne noch einmal komplett umgeschrieben. Wir haben den Schwerpunkt auf die Defensivarbeit gelegt, auf Nachrück- und Durchrückverhalten geachtet und in Videoanalysen klar aufgezeigt, was uns im Spiel gegen den Ball wichtig ist. Wenn die Defensive steht, ist das Fundament gelegt.
Damm: Schwerpunkt war erstmal die neuen Spieler, die zu uns gestoßen sind, zu integrieren. Das ist wie immer gut gelaufen. Inhaltlich haben wir erstmal den Fokus auf die Defensivarbeit gelegt, sprich diverse Abläufe bei Ballbesitz des Gegners. Aber auch bei eigenen Ballbesitz wollen wir uns weiterentwickeln, das wird jetzt bis zum Saisonstart im Vordergrund stehen.
Barletta: Die Schwerpunkte unserer Vorbereitung lagen auf das Herausspielen von Torchancen, Pressing und dem erfolgreichen Torabschluss.
Ristic: Wie immer geht es zunächst um die Grundlagenausdauer, Schnelligkeitsausdauer und Kraft. Um auf verschiedene Systeme vorbereitet zu sein, haben wir die Testspiele genutzt, um Abläufe mit und gegen den Ball zu erarbeiten.
Cimen: Da wir einen kleinen Umbruch im Sommer hatten, stand die Integration im Vordergrund. Ansonsten wollen wir aktiver im Spiel mit dem Ball werden und uns mehr Chancen kreieren und herausspielen.

Auf welche interessanten Neuzugänge Ihres Clubs sollte sich die Liga gefasst machen?
Alipour:
Man sollte nicht auf einzelne Neuzugänge eingehen. Wir haben alle neuen Spieler sehr gezielt verpflichtet. Jeder von ihnen hat seine eigene Aufgabe bei uns. Es ist wichtig, dass möglichst ein Rad ins andere greift. Wenn das der Fall ist, dann werden wir als Mannschaft den Zuschauern Spaß machen.
Damm: Alle Neuzugänge passen sehr gut in unsere Spielidee. Ich denke jeder von ihnen kann eine wichtige Rolle in unserer Mannschaft spielen.
Barletta: Alle Neuzugänge haben sich hervorragend integriert. Man kann sich auf eine geschlossen Mannschaftsleistung gefasst machen. Wir sind offensiv sehr flexibel besetzt und konnten defensiv unsere Abgänge kompensieren. Wir werden auch gemäß unserer Philosophie Spielern aus unserer eigenen U19 mit Vertrauen und Spielzeit ausstatten.
Ristic: Unsere Neuzugänge sind sicher allen bekannt, wir sind von deren Qualität überzeugt und nun gilt es alle mit Ihren Qualitäten ins Team zu integrieren.
Cimen: Ich möchte keinen Spieler hervorheben, sondern hoffe viel mehr, dass wir als Mannschaft auf uns aufmerksam machen können.

Welches Saisonziel haben Sie mit Ihrer Mannschaft?
Alipour:
Ich bin kein Fan davon, im Vorfeld irgendwelche Platzierungen auszurufen. Wir sind in der vergangenen Saison Fünfter geworden. Wir wollen dieses Mal besser abschneiden und uns in der Spitzengruppe etablieren. Wir wissen, was wir können und wollen den nächsten Schritt nach vorne machen.
Damm: Wir haben letzte Saison einen starken 12. Tabellenplatz erreicht. Ziel ist, dass wir uns ständig verbessern wollen, vielleicht gelingt uns das ja auch beim Tabellenplatz.
Barletta: Wir möchten wieder zu den Überraschungsteams gehören und die hervorragende letztjährige Saison mit attraktiver Spielweise bestätigen. In unserer starken Liga mit vielen finanziell gut aufgestellten Vereinen wird es wieder eine Herausforderung, der wir uns aber gerne stellen.
Ristic: Wir möchten von Anfang an oben mitspielen, uns während der Saison weiterentwickeln, und bis zum Ende der Saison konkurrenzfähig bleiben.
Cimen: Das ist noch schwer zu sagen, da wir mit der Kaderplanung noch nicht abgeschlossen haben.

Welche Erwartungen haben Sie an die kommende Saison?
Alipour:
Ich habe keine Erwartungen, sondern einfach Hoffnungen, dass sich alles wieder normalisiert. Ich denke da nicht nur ans Stadionfeeling, sondern ganz generell an unser Leben, an unseren Alltag. Für den Fußball wäre es toll, wenn endlich wieder dauerhaft Zuschauer mit dabei sein können, wenn es endlich wieder Support für die Mannschaften gibt, denn die lautstarke Unterstützung oder auch das Auspfeifen durch gegnerische Fans fehlte zuletzt einfach.
Damm: Ich habe keine großen Erwartungen. Ich hoffe, dass alle gesund bleiben und die Saison 21/22 ohne Komplikationen zu Ende gespielt werden kann.
Barletta: Ich erwarte eine noch stärkere und ausgeglichene Liga und mit hoffentlich konstantem Zuschauerbesuch und dass es weiterhin so reibungslos und unproblematisch wie in den Jahren zuvor verläuft.
Ristic: Nach dieser langen Pandemie, die ja nach wie vor noch anhält, möchten wir gerne ein Stück zur Normalität zurückkehren. Eine Saison mit Fans und Emotionen im Stadion, natürlich steht aber die Gesundheit an oberster Stelle.
Cimen: Ich hoffe sehr, dass Zuschauer und Fans wieder über die gesamte Saison ihre Mannschaften unterstützen können.

Wer ist für Sie Meisterschaftsfavorit?
Alipour:
Das ist für mich ganz klar die SV Elversberg.
Damm: Favorit ist für mich Elversberg. Aber auch Offenbach und Homburg zähle ich dazu.    
Barletta: Für mich sind das mehrere Mannschaften wie Elversberg, Offenbach, Ulm, Homburg, Steinbach Haiger und der VfB Stuttgart II.
Ristic: Die letzten Jahre haben gezeigt, dass es mehrere Favoriten gibt und auch immer eine Überraschungsmannschaft. Sicher möchten Elversberg, Ulm, Steinbach, Homburg, Frankfurt und auch wir oben mitspielen. Zusätzlich wird eine U23-Mannschaft zum Favoritenkreis zählen.
Cimen: Ich glaube, es werden mehrere Mannschaften um die Meisterschaft spielen, darunter Mannschaften wie Offenbach, Elversberg, Ulm Steinbach und vielleicht eine Zweitvertretung.