SSV Sechshelden – ein Best-Practise-Beispiel zur Ausrichtung eines „Tag des Mädchenfußballs“

23. Juli 2024 · Top-News · von: Saskia Mann

Sechshelden, ein kleiner Stadtteil der Stadt Haiger am westlichen Rande Hessens ist nicht nur die Heimat von ca. 1500 Einwohnern, sondern auch Standort des SSV Sechshelden. Ein Fußballverein, der bis vor zwei Jahren Herren-, Junioren und Frauenfußball anbot.

Foto: SSV Sechshelden

In 2023 veranstaltete der Verein in Eigenregie einen Aktionstag für fußballbegeisterte Mädchen. Bereits dort hatte der Verein großen Erfolg und zahlreiche neue Mädchen im Trainings- und Spielbetrieb. So konnte in der Saison 23-24 erstmals eine D- und eine C-Juniorinnenmannschaft gestellt werden.

In diesem Jahr übertraf der Verein die Erwartungen deutlich und veranstaltete den größten Tag des Mädchenfußballs in Hessen: 110 Mädchen sind der Einladung des Vereins gefolgt und tummelten sich am 08. Juni bei tollem Wetter auf dem Sportplatz in Sechshelden. „Eine tolle Bestätigung der Arbeit des ganzen Teams“, ist David Gubsch, Leiter der Frauen- und Mädchenfußballabteilung in Sechshelden, auch stolz auf das, was sein SSV auf die Beine gestellt hat. Grund genug, um die Arbeit des Vereins als „Best-Practise-Beispiel“ für andere Vereine in Hessen vorzustellen:

Nachdem der Verein im April den Zuschlag zur Ausrichtung eines „Tag des Mädchenfußballs“ erhalten hatte, startete man in Sechshelden umgehend mit den Planungen. „Wir haben ein Team gebildet mit allen Personen, die an dem Tag des Mädchenfußballs helfen können und wollen“, so Gubsch. Das große Team hat sich dann in weitere kleine Gruppen unterteilt. „Hier haben wir dann die Aufgaben aufgeteilt und Arbeitsaufträge an die einzelnen Gruppen verteilt.“ Insgesamt hatte ein Team von über 30 Helfer*innen Anteil am großen Erfolg des Vereins.

Nach den Erfahrungen des letzten Jahres bot der Verein dann am 08. Juni ein Stationstraining an, um flexibel auch kurzfristig entschlossene Teilnehmerinnen die Teilnahme zu ermöglichen. „Hier haben wir dann verschiedene Stationen aufgebaut, die jeder Altersklasse und den verschiedenen fußballerischen Fähigkeiten der Teilnehmerinnen gerecht wurden“, hat der B-Lizenz-Inhaber auch darauf geachtet, die Übungen an den Stationen auch anpassen zu können. Unter anderem konnten sich die Mädchen über die Stationen Dribbeln, Schusskraftmessung, Fußballkegeln/Fußballgolf, und Torwandschießen freuen. Außerdem konnten die Teilnehmerinnen sich natürlich auch in einem 6:6 auf kleine Tore messen.

Der Verein entschied sich dazu, den Tag des Mädchenfußballs in einem Zeitraum von 11-15 Uhr auf dem Sportgelände durchzuführen. So konnte die Mädchen sich in diesem Zeitraum zu einer beliebigen Uhrzeit anmelden und anschließend den aufgebauten Parcours des durchlaufen. „70% der Mädchen kamen bereits um 11 Uhr, aber es gab auch Mädchen, die zu einem späteren Zeitpunkt erst dazustoßen konnten und die konnten so auch noch Teil des Tages sein“, nennt David Gubsch die Gründe für die Wahl eines längeren Zeitraums.

Neben den fußballerischen Aktivitäten sorgte der SSV Sechshelden auch für ein buntes Rahmenprogramm mit Hüpfburg, Kinderschminken und dem Angebot von Speisen und Getränken. „Insgesamt waren mit Eltern und Geschwisterkindern weit über 200 Personen auf dem Gelände, die auch unseren Verein über den Tag des Mädchenfußballs neu kennengelernt haben“, sieht Gubsch neben der Gewinnung neuer Mitglieder auch einen positiven Effekt auf das Image des Gesamtvereins.

Apropos Mitgliedergewinnung: Beim Anschlusstraining in der Folgewoche waren über 30 neue Mädchen im Training, Tendenz steigend. Der Verein wird in der kommenden Saison fünf Juniorinnenmannschaften in den Spielbetrieb schicken, was insbesondere auf den erfolgreichen Tag des Mädchenfußballs zurückzuführen ist. Folglich steht für den SSV Sechshelden fest: „Wir wollen einen solchen Tag jedes Jahr anbieten und wir wollen uns weiter steigern. Nicht zwingend die Teilnehmerinnenzahl betreffend, sondern vielmehr in die Qualität der Veranstaltung“, so der Organisator.

Auf die Frage, was der wichtigste Erfolgsbaustein sei, antwortet Gubsch: „Du musst für die Mädchen ein Anschlussangebot haben. Die Teilnehmerinnen müssen wissen: Wie geht es im Verein mit dem Training weiter“, so Gubsch, der einen weiteren wichtigen Faktor nennt: „Und die handelnden Personen müssen das mit ganz viel Herzblut und Liebe machen, so wie das bei uns der Fall ist.“